Eine Ausrichtung Richtung Süden mit Abweichungen von etwa 15 bis 30 Grad funktioniert meist sehr gut. Achten Sie auf Verschattung durch Balkone, Dachkanten und Vegetation. Ein winterlicher Ortsrundgang mittags zeigt, ob die tiefe Sonne tatsächlich ungehindert auf Ihre Fassaden und Böden trifft.
Orientierung und Verglasung, die wirken
Für südorientierte Flächen sind Gläser mit hohem g-Wert und gleichzeitig niedrigem U-Wert ideal: viel solare Gewinne, geringe Verluste. Schlanke, gut gedämmte Rahmen erhöhen den Glasanteil. Achten Sie auf wärmebrückenarme Abstandhalter und eine luftdichte Montage, damit jeder Sonnenstrahl energetisch doppelt zählt.
Speichernde Materialien und Oberflächen
Hohe Dichte und Wärmekapazität sind entscheidend: Beton, Ziegel, Naturstein, Lehm oder Estrich punkten. Holz dämmend zu nutzen ist sinnvoll, doch als Speichermasse wirkt es weniger stark. Platzieren Sie die Masse innenliegend, gut mit Sonne versorgt, und kombinieren Sie sie mit wirksamer, winddichter Dämmung.
Passiv-solar im Bestand nachrüsten
Schnelle Gewinne ohne großen Umbau
Rücken Sie schwere Möbel in sonnige Zonen, halten Sie Glasflächen frei und öffnen Sie Vorhänge am Morgen. Tauschen Sie poröse Dichtungen, justieren Sie Beschläge und schließen Sie nachts Rollläden. Kleine Schritte addieren sich und bereiten den Boden für größere, dauerhafte Verbesserungen.
Eine Trombe-Wand sammelt hinter Glas Wärme und gibt sie zeitversetzt in den Raum. Wintergärten können als Pufferzonen dienen. Wichtig sind regelbare Öffnungen, Rückschlagklappen und guter Sonnenschutz, damit sommerliche Hitze draußen bleibt und im Winter nutzbare Gewinne entstehen.
In einem 60er-Jahre-Haus in Kassel wurden Südfenster mit hohem g-Wert und dichtem Einbau erneuert. Ergänzt um außenliegende Verschattung sank der Heizbedarf spürbar. Die Bewohner berichten von gleichmäßigeren Temperaturen, weniger Zugluft und sonnigen Nachmittagen, die den Wohnraum angenehm mitwärmen.
Lüften Sie in den kühlen Nachtstunden quer durch die Wohnung, um Speichermassen zu entladen. Tagsüber bleiben Fenster überwiegend geschlossen, Verschattung aktiv und interne Lasten gering. Wer Sicherheit braucht, nutzt spaltlüftungsfähige Beschläge oder Lüftungsflügel, die nachts kontrolliert öffnen.
Sommerlicher Wärmeschutz und Lüftungsstrategie
Raffstores, Rollläden oder Screens halten bis zu 80 bis 90 Prozent der Strahlung ab. Innenliegende Vorhänge schaffen Atmosphäre, stoppen Hitze jedoch deutlich schlechter. Automatisierte Steuerungen mit Helligkeitssensoren reagieren schneller als wir und schützen zuverlässig, während Tageslicht angenehm dosiert bleibt.